Andrea Schelbert

Herzliche Willkommen bei Andrea Schelbert

Andrea Schelbert

Journalistin

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Sind es die Herzen der Syrer, die brennen?

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Tamim AlanzawiUnter der Rubrik „Das Wort zum Sonntag“ dürfen interessierte Menschen auf diesem Blog eine Predigt zu einem Thema nach freier Wahl halten. Heute zu Gast: Tamim Al Anzawi, 39, Architekt. Der Flüchtling aus Syrien lebt mit seiner Familie in Unteriberg.

Mein Freund Josef hat Anfang Winter einige Fotos auf Facebook gepostet. Diese Bilder zeigen einige unserer traditionellen Speisen, die wir jedem Buffet in einem Fünf-Sterne-Hotel vorziehen. Dabei war auch ein Holzofen in einem Haus zu sehen. Zudem zeigte Josef auch Fotos von gegrillten Kartoffeln, Zwiebeln und Käse.

Ich habe mir intensiv darüber Gedanken gemacht. Ich fragte mich, ob es nicht falsch sei, solche Fotos zu veröffentlichen, im Wissen, dass so viele Menschen in Syrien solches Essen nicht geniessen dürfen. Ich habe meine Frau schon vor langem gebeten, keine solcher Bilder zu posten. Dies, weil in Syrien grosse Armut und ein katastrophaler Krieg herrscht.

Doch warum habe ich diese inneren Konflikte? Warum sollen wir solche Fotos nicht zeigen dürfen?

Bis vor kurzen hatte ich Zweifel, dass solche Veröffentlichungen von Bildern angesichts der schlimmen Situation in Syrien richtig sind. Ich habe bei Facebook vor allem schlechte Nachrichten gelesen und Fotos von Menschen, die im Krieg verletzt wurden, gesehen. Bilder von Fotos mit Holzöfen im Haus habe ich da aber nie bemerkt.

Plötzlich aber wurde mir bewusst, dass diese Fotos ein Zeichen von Hoffnung und Balsam für unsere Seelen sind. Sie informieren über unsere Familien in Syrien, die dem Tod widerstehen. Sie zeigen die Armut und die Liebe sowie die Kälte im Gebiet mit der Wärme der Menschen. Das Bild des Holzofens, das Tausende von Kilometern entfernt entstand, hat mein Herzen erwärmt.

Die Wahrheit ist, dass solche Fotos beweisen, dass unsere Familien immer noch stark sind und sie sich gegen alle widrigen und schlimmen Umstände in Syrien wehren.

Unsere Familien wurden vor Jahren in einen Krieg involviert, mit dem sie nichts zu tun haben und den keiner von ihnen will.

Der Holzofen ist etwas, was neben viel Schmerz und Träumen noch übrig geblieben ist. Holz gibt es aber keines mehr zu verbrennen.

Vielleicht sind es jetzt vor allem die Herzen der Syrer, die brennen?

Mein lieber Freund Josef, falls du meine Nachrichten lesen kannst: Bitte geh schnell in einen Supermarkt, kaufe einige Kartoffeln. Wenn es kein Holz mehr zu verbrennen gibt, besuche meine Wohnung. Nimm die Tür und verbrenne sie. Ich brauche sie nicht mehr.

Vergiss nicht, die Fotos zu posten.

Dein Tamim 

Forrest Gump mit tanzenden Gehirnzellen

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Koni SchelbertName: Koni Schelbert

Alter: 47

Zivilstand: ledig

Beruf: Chemielaborant

Wohnort: Muotathal

Ungewöhnliche Information über mich: Ich habe scheinbar so eine starke und ungewöhnliche Brillenkorrektur, dass ein ausgebildeter Optiker beim letzten Sehtest lieber seinen Chef an meine Augen liess.

Was sagt deine innere Stimme zu dir? 
Bleib so wie du bist.

Welche Denkweise findest du Schrott? 
Eine Denkweise, die einseitig, stur und ohne Rücksicht auf Verluste ist. 

Was haben ein Bandwurm und du gemeinsam? 
Wir sind beide Würmer, denn wenn ich Zeit finde, bin ich ein regelrechter Bücherwurm.

Worauf muss eine Frau unbedingt verzichten, wenn sie dein Herz erobern will? 
Dauernd auf meinen etwas zu grossen Bauch schauen.

Du hast deine Möbel verärgert. Sie machen einen Aufstand. Was ist passiert? 
Ich habe sie beleidigt, weil ich sie wegen einer Renovation ohne zu fragen rumgeschoben habe. Sie begannen deswegen rumzuzicken.

Buddha und Jesus treffen sich um über das aktuelle Weltgeschehen zu philosophieren. Mit welchem Satz endet das Gespräch? Wir hoffen, dass die Menschheit trotz der vielen Krisenherde weiterhin die Menschlichkeit und die Achtung voreinander hochhält.

Feldhase Krimbo meldet sich bei dir via Email. Er möchte von Dir auf Deinem Blog porträtiert werden, weil er auf der Suche nach einem Häschen ist. Wie reagierst Du?
Ich würde ihm schreiben: „Lieber Krimbo, schicke mir umwerfende Fakten von dir. Ich schreibe dann über dich so einen unwiderstehlichen Text, dass du garantiert via meinen Blog ein Häschen finden wirst!“

Sind die Menschen und Gott gleichberechtigt? 
Nein, sonst wären die Menschen nicht Menschen und Gott nicht Gott.

Eine Fee bietet Dir einen Deal an: Du kriegst 100‘000 neue Leser pro Tag, wenn du deinen Feldwaldwiesen-Blog auf den Namen Bumpeltampeltschungeldidu änderst. Was tust Du? 
Ich gehe nicht auf den Deal ein, weil ich mir treu bleiben will und meine Leser nicht vor den Kopf stossen möchte.

Bei welchem Song haben deine Tränen eine Party? 
Am ehesten bei einem Terror Geiss-Song…

Der Zauberer Tschiborok will, dass du Gemeindepräsident von Muotathal wirst. Er wird das für dich in Ordnung bringen, wenn du im ersten Amtsjahr eine neue, rebellische Partei gründest, die zum Ziel hat…
… das Eidgenössische Schwingfest nach Muotathal zu holen!

Wenn du über Wasser laufen könntest, wohin würdest du gehen? 
Nach Amerika. Ich möchte dort die Wiege des Blues und des Jazz besuchen und kennen lernen.

Welche Frau würdest du gern sanft auf die Stirn küssen? 
Madonna. Sie sieht für ihr Alter einfach immer noch knackig und umwerfend aus.

Wen ausser dich müsste man unbedingt klonen? 
Die Terror Geiss. Die war einfach einzigartig, voller Kampfeslust und mit viel „Geschmack“.

Beschreibe dein Seelenleben mit einem Menu. 
Es ist wie Schnitzel-Pommes mit Salat und einem Bier. Von allem etwas.

Was löst bei dir eine Staatskrise aus? 
Wenn Jean-Claude Juncker nochmals unsere Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga abknutscht.

Grosswildjagd in Afrika: Stoppen oder nicht? 
Kommt drauf an, ob tiergerecht gejagt wird, dann nein. Wenn’s dabei aber nur um den Spass der reichen Europäer geht, dann definitiv ja.

Wann oder warum verpasst du deinen Zellen einen Kulturschock? 
Wenn ich klassische Musik hören muss, tanzen meine Gehirnzellen Samba.

Wie sieht das Tor zu deinem Unterbewusstsein aus? 
Ein grosses Holztor, welches sich ganz leicht und ohne zu knarren öffnen und schliessen lässt.

Die Nacht der Nächte ist da, du wirst berühmt. Warum? 
Weil ich nun die von Jakä Toni gespielten Tänzli auf dem Schwyzerörgeli beherrsche.

Falls das Leben nur eine Illusion ist, worum geht es dann wirklich?
Es geht bei jedem um eine individuelle Geschichte, die Lebensgeschichte. Darin wird an jedem Tag ein neues Kapitel geschrieben.

Welcher Film passt zu deinem Leben? 
Forrest Gump. Ich laufe und springe wie Forrest im Film auch gerne durch mein Leben. So erlebe ich die Welt aus einem anderen Blickwinkel. 

Weitere Informationen zu Koni Schelbert und seinem Blog unter www.feldwaldwiesenblog.ch

 
 
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Mit einem Sarg für Tibet unterwegs

Die Liebe hat gesiegt

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Trudi und Ivan Vidmar.

*Erfolgreich integriert: Ivan Vidmar, 67, Berufsmusiker und Dirigent, Brunnen

Der Slowene Ivan Vidmar (67) suchte in Österreich sein Glück. Die Liebe sollte den Berufsmusiker jedoch auf neue Wege führen. (mehr …)

„Wir hatten ständig Angst“

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Aydin Akinci*Erfolgreich integriert: Aydin Akinci, 52, Allrounder, Ibach

30 Jahre nach der Flucht kehrte der Aramäer Aydin Akinci (52) mit seiner Familie in die Heimat zurück. Die Reise wurde zu einer Achterbahn der Gefühle.

(mehr …)

„Ich muss nicht wie eine biologische Frau sein“

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Nadia Brönimann2Serie Begegnungen: Nadia Brönimann, 45, Transsexuelle, Einsiedeln

Ich habe mein Leben bewusst entschleunigt. Ich muss nicht mehr überall an vorderster Front sein und bin trotzdem glücklich. Im Moment erlebe ich starke innere Prozesse», sagt Nadia Brönimann. Sie sitzt in ihrer Wohnung in Einsiedeln und schwärmt vom feinen Dessert, das sie während des Gesprächs geniesst. Dass das Leben auch bittere Momente und Enttäuschungen beinhaltet, musste die Transsexuelle mehrmals erfahren. Drogenprobleme, ein Suizidversuch und Komplikationen nach der Geschlechtsanpassung sorgten für schwierige Zeiten in ihrem Leben. Doch trotz dieser turbulenten Vergangenheit hat Nadia Brönimann zu einer inneren Kraft gefunden, die ihr wieder festen Boden unter den Füssen gibt. «Mein Leben hat sich eine ganz neue Richtung entwickelt. Ich bin ruhiger und zufrie- dener geworden», erklärt sie.

«Das Promi-Leben hat mich isoliert»
Durch ihren offenen Umgang mit der Geschlechtsanpassung wurde Nadia Brönimann in der Schweiz berühmt. In ihren Büchern «Die weisse Feder» und «Seelentanz» schildert sie ihren ganz persönlichen Lebensweg. Zahlreiche Boulevard-Zeitungen und Promi-Magazine interessierten sich in den folgenden Jahren für die Höhen und Tiefen der Transsexuellen. «Das alles hat mir letztlich nicht gut getan. Es war von allem zu viel. Dieses Promi- Leben hat mich in vielem isoliert», weiss Brönimann heute. Inzwischen habe sie eine gesunde Haltung zu ihrer Medienpräsenz. Klatsch- und Tratsch- Geschichten seien keine mehr über sie zu lesen. Die 44-Jährige hat diese Oberflächlichkeit satt. «Ich will nicht als Paradiesvogel, sondern als Persönlichkeit wahrgenommen werden», be- tont sie. Ihr bewusster Schritt in ein bescheideneres Leben hat viel Positives bewirkt. «Ich spüre mich selber wieder viel besser. Ich kann alleine sein und halte es mit mir selber aus. Früher glaubte ich, dass ich mich immer unter die Leute mischen muss, um nicht zu vereinsamen. Heute weiss ich, dass in dieser Ruhe viel Kraft verborgen liegt.» Sie sei froh, dass diese Veränderung stattgefunden habe.

„Ich war perplex“
Nadia Brönimann lässt andere Menschen an ihren Erfahrungen teilhaben. Sie informiert an verschiedenen Schulen, wie sie ihre Geschlechtsanpassung erlebt hat. „Ich tue das sehr gerne. Manchmal versuchen Jugendliche mich zu provozieren. Für mich ist es spannend zu erleben, wie ich sie erreichen kann.“ Trotzdem seien solche Vorträge auch eine Herausforderung. „Ich habe jedes Mal den Ehrgeiz, alles von mir zu geben. Ich betone immer wieder, dass mir alle Fragen gestellt werden können und dass es keine Tabuthemen gebe.“ Bei einem Vortrag vor drei Wochen erlebte die Transsexuelle zum ersten Mal, dass sie nicht allen Wünsche der Schüler und Jugendlichen nachkommen kann. „Eine junge Frau hat mich gebeten, mich auszuziehen und mein Geschlechtsorgan zu zeigen. Ich war für einen Moment perplex. In all den Jahren ist das nie vorgekommen. Natürlich habe ich das nicht gemacht, weil das einen Schritt zu weit gegangen wäre.“ Brönimann gesteht, dass gerade bei Vorträgen die Auseinandersetzung mit ihrer Geschichte nicht immer einfach sei und Kraft koste. „Ich spüre, dass ich dieses Thema manchmal verdrängen möchte. Es ist für mich schwieriger geworden, immer wieder in meine Vergangenheit einzutauchen.“

Schwierige Gedanken und Zweifel
Die Geschlechtsanpassung von Nadia Brönimann ist über 16 Jahre her. Wie lebt sie heute mit ihrem Körper? „Ich stehe fest und sicher im Leben. Doch inzwischen lasse ich die Frage zu, ob die Operation wirklich der einzige richtige Weg war oder ob es auch möglich gewesen wäre, einen Zwischenweg zu leben. Ich stelle mir die Frage, ob eine Frau wirklich nur dann eine Frau ist, wenn sie eine Vagina besitzt.“ Immer mehr Menschen, die sich im falschen Körper geboren fühlten, würden heute einen Zwischenweg wählen. „Durch den kompletten operativen Eingriff strapaziert man seinen Körper enorm. Viele Menschen wollen das ihrem Körper nicht zumuten. Ich stelle fest, dass sie im Endeffekt gar nicht so schlecht dastehen und einen klaren gesundheitlichen Vorteil haben.“ Die Konfrontation mit solchen Gedanken sei für sie keineswegs einfach. Die Frage, „was wäre  wenn“, tauche zwischendurch auf. „Das fordert mich. Manchmal stelle ich meine Geschlechtsanpassung in Frage.“ Brönimann gibt offen zu, dass ihr Körper seinen Tribut gefordert habe. Die starken hormonellen Veränderungen sorgen bei ihr für gesundheitliche Probleme. Was dies genau bedeutet und welches die Folgewirkungen sind, möchte sie für sich behalten.

„Dieses Ideal werde ich nie erreichen“
Ist es denn überhaupt möglich, sich als biologischer Mann wie eine Frau fühlen zu können oder entspricht dies einer grossen Illusion? „Diese Frage kann ich nicht wirklich beantworten, weil ich ja nicht weiss, wie sich biologische Frauen fühlen. Ich habe durch die Anpassung eine Weiblichkeit erreicht, die für mich stimmt. Ich konnte mich aber erst in dem Moment richtig akzeptieren, wo ich realisiert habe, dass ich gar nicht wie eine biologische Frau sein muss. Dieses Ideal, dem ich früher nachgeeifert habe, werde ich nie erreichen“, weiss die Transsexuelle heute.  Sie sei ein Mensch, der eine weibliche Lebensform gewählt habe. „Es ist für mich beruhigend zu wissen, dass diese Lebensform für mich stimmt.“ Genderfragen würde heute immer mehr thematisiert und würden hoffentlich zu einer vertieften Reflexion und mehr Toleranz führen. „Es stellt sich die Frage, ob wir Menschen es zulassen, dass andere Lebensformen gewählt werden und ob wir solche Menschen in ihrem Sein akzeptieren können.“ Diese Haltung finde sie enorm wichtig. Generell sei es ihr ein grosses Anliegen, auf den respektvollen Umgang mit Minderheiten aufmerksam zu machen. „Weil ich selber erfahren habe, wie es ist, ausgegrenzt zu werden, sehe ich eine Chance und Verpflichtung darin, mich für andere Menschen in ähnlichen Situationen zu engagieren. Ich habe dank meinem Weg das nötige Rüstzeug erhalten, um mich für Randgruppen einzusetzen. Ich darf heute selbstbewusst sein und sagen, dass ich für Transgender-Menschen in der Schweiz etwas bewirkt habe.“

Wunsch nach einer Partnerschaft
Nadia Brönimann ist ein Mensch mit Hoffnungen, Träumen und Sehnsüchten, wie wir sie alle kennen. „Ich hoffe, dass meine zweite Lebenshälfte sinnvoll sein wird. Ich möchte mich engagieren und dabei etwas bewirken. Wenn man jung ist, purzelt man einfach durchs Leben. Doch je älter man wird, desto mehr überlegt man sich, welche Werte einem wirklich wichtig sind.“ Schön für sie sei, dass sie nun in den Spiegel schauen  und sich selber annehmen könne. „Ich lache dabei und sage, dass es okay ist, wie es ist.“ Ein grosser Wunsch von ihr sei, eine neue Liebe zu finden: „Ich bin bereit für eine neue Partnerschaft. Ich wünsche mir eine stabile Partnerschaft, in der man sich gegenseitig den Rücken stärkt und füreinander da ist.“ Dies sei in ihrem Alter nicht mehr so einfach wie mit 20, Flirt-Momente seien seltener geworden. „Für mich ist klar, dass die Fähigkeit, Liebe zu geben, essentiell im Leben ist.“

Bye bye verrückter Freitag…

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Mangels Zeit und Interesse von Mitwirkenden habe ich mich entschieden, die Rubrik Freaky Friday zu beerdigen. Es war eine schöne, witzige und spannende Zeit.

Herzlichen Dank an alle Teilnehmer.

 

 

 

„Viele Bauern verstehen meine Sprache nicht“

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Toni HürlimannToni Hürlimann aus Walchwil ist ein besonderer Bauer. Seinen Kühen und Kälbern werden homöopathische Kügelchen statt Spritzen vom Tierarzt verabreicht. Die landwirtschaftliche Entwicklung macht ihm Sorgen.

(mehr …)

„Knochen kommen nicht in den Himmel!“

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Walter ImhofName: Walter Imhof

Alter: 56

Beruf: Primarlehrer

Zivilstand: Verheiratet

Wohnort:  Muotathal

Ungewöhnliche Information über mich: Obwohl ich damals die Ausbildung zum Primarlehrer gemacht habe, bestand meine Absicht nicht darin, Lehrer zu werden.

Was wäre dir lieber: 7 Tage lang nur Wodka trinken zu dürfen oder 5 Tage deinen Schülern Schulunterricht nur mit Zeichensprache zu geben?
Walter: Natürlich 5 Tage meine Schüler mit Zeichensprache zu unterrichten, da besteht die Chance, dass ich das überlebe!

Haben wir ein prähistorisches Schulsystem?
Walter: Das kann ich so nicht beantworten, ich war in prähistorischer Zeit noch nicht Lehrer. Allenfalls gibt es aber heute Schulsysteme, die prähistorisch anmuten.

Bär und Wolf abschiessen: Richtig oder nicht?
Walter: Nein, die waren schon lange vor uns da und werden auch lange nach uns noch da sein, wenn wir nicht alles vermasseln.

Wie viele Küsse bekommt deine Frau von dir pro Woche?
Walter: Küsse in ausreichender Anzahlt, ich schätze so 20 – 30.

Was wäre dir lieber: Dich im Jenseits mit einem Bär zu unterhalten oder die Möglichkeit zu haben, während 10 Tagen im Steinzeitalter zu leben?
Walter: Auf jeden Fall 10 Tage mit Steinzeitmenschen leben. Was im Jenseits passiert interessiert mich einerseits nicht und andererseits kann ich mich auch in einem Zoo mit einem Bären unterhalten.

Hyperaktiven Kindern Ritalin abgeben: Sinnvoll  oder nicht?
Walter: Es kann bei richtiger Abklärung und Anwendung sinnvoll sein. Ansonsten bin ich für eine drogenfreie Schule.

Gnom Bumjo Wutzepiff taucht eines Morgens bei dir zuhause auf. Er macht dir ein verlockendes Angebot: Er hilft dir dabei, alle wichtigen Knochen, die auf Muotathaler Boden liegen, zu finden. Du musst aber anschliessend das Muotathal mit deiner Familie für immer verlassen. Deal?
Walter: No deal!

Was wäre dir lieber: Von einer Python getötet und gefressen zu werden oder auf einer Safari von einem Rudel Löwen zerfleischt zu werden?
Walter: Da ziehe ich die Löwen vor, das führt unter Umständen schneller zum Tod als von einer Phyton erwürgt zu werden.

Was passiert deiner Meinung nach mit den Tieren, nachdem sie sterben?
Walter: Da sie ja wohl keine Seele haben, wird also nur der natürliche Zersetzungsprozess den Körper vernichten und wie ich feststellen konnte, kommen Knochen, auch diejenigen von Menschen, nicht in den Himmel!

Was wäre dir lieber. Dich 30 Minuten wie ein Squashball im Einsatz zu fühlen oder zu erleben, wie es ist, als Butter in der Bratpfanne gebraten zu werden?
Walter: Da würde ich es vorziehen, in der Bratpfanne zu schmelzen und als Grundlage einer aromatischen Nahrungszubereitung zu dienen.

Auf welchen Fund wartest du schon lange?
Walter: Auf menschliche Knochen, sie sollten allerdings alt sein und nicht von einem Mord oder Unfall aus heutiger Zeit stammen.

Was wäre dir lieber: Mit Daniela Katzenberger 3 Tage ein Höhlentrekking zu machen oder Schwester Scholastica vom Frauenkloster Muotathal die Beichte abzulegen?
Walter: Eine Beichte bei Schwester Scholastica abzulegen wäre bestimmt weniger anstrengend und schneller vorbei.

Was kann ein Bärenknochen besser als du?
Walter: Die Jahre überdauern.

Was lehren dich deine Schüler?
Walter: Geduld.

Wie ist das Gefühl wenn du einen besonders wichtigen Fund entdeckt hast?
Walter: Absolut super und es macht süchtig.

Wann warst du zuwenig forsch?
Walter: Bei der Annahme dieses Interviews 🙂

Was wäre dir lieber: Wenn die ganze Welt von deiner schlimmsten Charaktereigenschaft erfahren würde oder von jetzt an nie wieder Brot und Fleisch essen zu dürfen?
Walter: Ich esse gerne Brot und Fleisch und dafür könnte die ganze Welt meine schlimmsten Charaktereigenschaften erfahreen.

Welche Veränderung würdest du dir im Schulsystem wünschen?
Walter: Die Kinder länger Kinder sein lassen, sprich nicht so früh einschulen!

Was ist für dich die spannendste Erkenntnis, die du dank deinen Funden über unsere Vorfahren weisst?
Walter: Dass Leute während Jahrtausenden das Muotatal durchstreift haben und der erste vielleicht ein „Hofer“ war.

Wann hast du letztmals in deinem Leben eine sehr traurige Erfahrung gemacht?
Walter: Beim Tod meines Vaters.

Inwiefern hat dein Hobby als Knochenjäger dein Leben verändert?
Walter: Insofern, dass ich gelernt habe sehr seriös und fundiert zu arbeiten.

Wie oder womit werden deine Schüler bestraft, wenn sie nicht gehorchen?
Walter: Mit einer Kombination von Schreib- und Wortartenübung.

Was wäre dir lieber: 3 Tage ins Koma zu fallen oder 12 Tage im Höllloch ohne Proviant eingeschlossen zu werden?
Walter: 3 Tage ins Komma zu fallen, daraus wache ich wieder auf. 12 Tage ohne Proviant im Höllloch wären mir zu riskant.

Was haben dich die Höhlen gelehrt?
Walter: Vorsichtig zu sein.

Was wäre dir lieber: Mit 62 den Fund deines Lebens zu machen und einen Tag später an Herzversagen zu sterben oder gesund alt zu werden, jedoch nie wieder nach Knochen suchen zu dürfen?
Walter: Jeder Fund ist wichtig und den Fund des Lebens habe ich in der Meinung schon oft gemacht. Also lieber ohne Knochensuche weiterleben. Ich werde sowieso älter.

Hinweis: Das neue Buch „Die ersten Muotataler – Spuren ur- und frühgeschichtlicher Jäger und Hirten aus Höhlen und Balmen“ von Walter Imhof ist soeben erschienen. Das Buch ist im Verkehrsbüro Muotathal oder bei Walter Imhof, Hauptstrasse 154, 6436 Muotathal, hofers_walter57@hotmail erhältlich.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

„Vielleicht brauchen wir eine Lösung vom Himmel“

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Tamim AlanzawiDer syrische Flüchtling Tamim Alanzawi lebt mit seiner Familie in Unteriberg. Der 39-Jährige lebt in ständiger Sorge um seine Verwandten – und ist wütend auf Extremisten. (mehr …)