„Man beschimpft und streichelt die Bombe“
Alter: 44
Beruf: Maschinenbauingenieur, Autor
Zivilstand: verheiratet
Wohnort: Mecklenburg
Ungewöhnliche Information über mich: Ich bin ganz gewöhnlich auf diese Welt gekommen, glaube ich.
Was haben du und ein Panda gemeinsam?
Thilo: Das Gewicht.
Wann hattest du letztmals eine große Sinnkrise?
Thilo: Da bin ich wohl mitten drin. Ich glaube ich brauche sie um zu schreiben.
Was wäre dir lieber: Eine Eule zu töten und zu essen oder dir den linken Frontzahn ziehen zu lassen und drei Tage mit Zahnlücke herum zu laufen?
Thilo: Schmecken Eulen denn? Stehen Eulen nicht unter Naturschutz? Mein Frontzahn – wer genau hinschaut, erkennt eine riesige Lücke zwischen den beiden vorderen – mein optisches Markenzeichen, gilt das als Obolus, um die Eule zu retten? Bitte!
Was wäre dir lieber: Von einer fremden Frau im Supermarkt angemacht zu werden oder 10 Minuten Gastauftritt bei Stefan Raab?
Thilo: Das ist beides recht gruselig. Okay, ich lass mir den Frontzahn ziehen.
Mit welcher Figur von den Simpsons kannst du dich am ehesten identifizieren?
Thilo: Wie heißt noch mal der gelbe Dicke mit den drei Haaren?
Du nimmst an einem Schreib-Wettbewerb teil. Wähle über was du schreiben wirst: Das wundersame Leben des Tausendfüßlers Trombassadar, die bizarre Welt der Erdbeerkondome oder Wotumbu, der schreckliche Wüstling von Planet Soioxos.
Thilo: „Die bizarre Welt der Erdbeerkondome“, toller Titel! Darf ich dazu eine Geschichte schreiben? Bitte, bitte, das wäre genau mein Thema!
Was verstehst du unter Liebesglück?
Thilo: Meine Frau ansehen und wie ein kleiner Junge mit offenen, feuchten Augen staunen.
Die Schlange steht für Weisheit, der Bär für Kraft, und Thilo für…?
Thilo: … ein Sandkorn.
Erzähle uns von deiner Zeit als Bombenentschärfer.
Thilo: Irgendwann liegt die geballte Spezialität von hoch qualifizierten Bombenbauern vor einem anderen hoffentlich mindestens genauso klugen Menschen, der nun auch noch kaltblütig genug sein muss, um sich der Gefahr zu stellen. Wenn man vor so einem „Schätzchen“ steht und daran herum hantiert, geht man eine ganz persönliche Beziehung mit diesem ein. Man gibt der Bombe einen Namen, beschimpft und streichelt sie. Man ist mit ihr auf Leben und Tod verbunden. Und immer ist der Respekt vor dem Schöpfer dieser tödlichen Maschine mit dabei. Man versucht sich in diesen hineinzuversetzen, sucht zu verstehen, wie dieser gedacht hat. Nur so kann man selbst überleben.
Wann hast du letztmals eine Bombe platzen lassen?
Thilo: Ich bin schon seit rund fünf Jahren aus diesem Geschäft heraus und kein bisschen traurig darüber.
Was haben dich die Bomben gelehrt?
Thilo: Die Bombe, die du siehst, sieht auch Dich; nur sie ist zweifelsfrei deutlich schneller bei dir, als du dich wegbewegen kannst.
Welche Frau außer deiner eigen findest du bombenscharf?
Thilo: Nofretete.
Thilo: Mein Gehirn?
Thilo: In der guten Küche, beim Zahnarzt und ab 180 km/h auf der Autobahn.
Was weiß fast niemand über dich?
Thilo: Wann ich das letzte Mal geweint habe.
Was wäre dir lieber: Nie mehr das Wort „ich“ sagen zu dürfen oder bei einer Operation versehentlich ein Ohr amputiert zu bekommen?
Thilo: Da gebe ich lieber das Ohr her. Ich will doch dem Operateur sagen können: ICH schneide dir jetzt beide Ohren ab!
König Alkohol: Ein guter Freund von dir oder nicht?
Thilo: Ich rauche nicht, ich trinke nicht, nehme keine Drogen. Nein, kein Freund also.
Stephen King hat viele seiner Bücher unter Einfluss von Alkohol und Kokain geschrieben. Was benötigst du beim Schreiben?
Thilo: Erdbeerkondome.
Bitte erzähle uns in sehr romantischen Sätzen von der ersten Begegnung mit deiner Frau.
Thilo: Wir hatten uns kennengelernt und waren 3 ½ Wochen später verheiratet, das war vor fast zwanzig Jahren. Es hatte also einfach gleich klick gemacht.
Wann bist du geizig?
Thilo: Immer dann, wenn ich dazu gedrängt werde, großzügig zu sein.
Ein Schamane spricht dich auf der Straße an. Er sagt zu dir, dass dir eine Operation am Kniegelenk bevorsteht, wenn du dich nicht mehr bewegst. Wie reagierst du?
Thilo: Ich schaue ihn sehr bedrohlich an, sage: „Lauf oder ich rupfe Dich!“ Das kann ich richtig gut, und der Schamane weiß das – er ist ja ein Medizinmann. Wenn er gleich wegrennt, laufe ich hinterher.
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